Stellungnahme von hzpc zur studie zu neuartigen genomischen verfahren
HZPC begrüßt die Ergebnisse der im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführten Studie über neuartige genomische Verfahren. Die Studienergebnisse legen einen dringenden Handlungsbedarf seitens der Kommission und der Mitgliedstaaten nahe. Es bedarf eines differenzierten Ansatzes für Produkte aus innovativen Methoden der Pflanzenzüchtung. Fazit der Studie ist, dass Pflanzen aus neuartigen genomischen Verfahren zu einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem beitragen könnten.

Veraltete Rechtslage
Gerard Backx, CEO von HZPC: „Die Studie erkennt an, dass mit diesen neuen Methoden Züchtungslösungen zugunsten einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion entstehen, weil Züchter optimierte Resistenzen gegen Krankheiten und andere wichtige Eigenschaften in kurzer Zeit einführen können. Diese Position hat auch HZPC immer schon vertreten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die über 20 Jahre alten Rechtsvorschriften für gentechnisch veränderte Organismen nicht zur Regulierung dieser neuartigen genomischen Verfahren angewandt werden sollten, da die alten Vorschriften nicht dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand entsprechen. Wenn die Entscheidungsträger in der EU diese Sichtweise annehmen, nähert sich die EU der internationalen Auffassung an.“

Bedeutung für Kartoffeln
Bislang hindert die EU-Gesetzgebung Pflanzenzüchter am Einsatz der neuartigen genomischen Verfahren – mit negativen Auswirkungen für die Umwelt. Dies ist insbesondere für Nutzpflanzen wie die Kartoffel relevant. „Mit den klassischen Verfahren können Pflanzenzüchter bei dieser Nutzpflanze nur langsam genetischen Fortschritt erzielen. Dem entgegen steht der hohe Bedarf an schnelleren genetischen Veränderungen“, sagt Gerard Backx. Die Kartoffel ist die drittwichtigste Nutzpflanze der Welt und wird auf allen Kontinenten und in allen Bedingungen angepflanzt. Dazu kommt, dass sie den höchsten Lebensmittelertrag bei geringstem Wasserverbrauch aufweist.